Sonntag, 25. August 2013

Blütenreigen im August

Was unser Garten im August an Blüten hervorzaubert, mag dieser Reigen darstellen, der keineswegs vollständig ist:



Ganz besonders beschäftigt mich derzeit die Wunderblume, deren Blütenvielfalt ich mir täglich genau anschaue. Hier ein Quartett aus vier verschiedenen Blüten:




Geradezu magisch wirkt die Blüte oben rechts, die ich noch einmal groß darstellen möchte. Die Sonne hatte für einen kurzen Moment von außen auf den Blütenschlund gestrahlt, was zu dieser Lampenwirkung führte:


Blumensträußchen aus meinem Garten


Freunde hatten uns zu einem Bierchen eingeladen, ganz spontan. Was nehmen wir ihnen mit? Ein Gang durch den Garten gab Antwort ... oh, was für wundervolle Farben hatte die Hortensie hervorgebracht. Drei Blütendolden erbat ich mir als Mitbringsel ... wie sie doch die Seele streicheln, diese pastelligen Farbtöne!
Ich musste an die Farben einer kunstvoll gefärbten, kostbaren Wolle denken ... ich hätte die Färbung nicht "Salzsee", sondern "Hortensie" genannt.

Bauernkaktus spielt Königin der Nacht

So ein raffinierter Lümmel! Den ganzen Tag habe ich bei Sonnenschein auf der Terrasse neben ihm gesessen, neben meinem BAUERNKAKTUS und habe auf das Tataaaaa der sich öffnenden Knospe gewartet. 





Um 20 Uhr war es mir genug. Es dämmerte langsam und ich ging ins Haus. Kurz vor zehn wollte ich nochmal nachschauen, ob auch die Sitzmöbelpolster schon reingeholt wären, und stellte fest: ER BLÜHT! Da hat doch dieser Bauernlümmel tatsächlich gewartet, bis ich drinnen war, um sich dann wie seine verwandte Diva, die KÖNIGIN DER NACHT, zu verhalten und seine Blüte erst bei Dunkelheit zu öffnen. Ts ts ... Täuschungsmanöver ersten Ranges!

Nun, ich besitze ein Handy mit Blitzlicht und damit kam ich ihm auf die Spur:



Nix da, mal so heimlich in der Nacht aufgehen und am nächsten Morgen ätsch sagen ... Euch, liebe Blogleser,  sei dieses Wunder der Natur nicht vorenthalten:


Es ist die Blüte Nummer 4, seit der Kaktus bei mir sein erneutes Zuhause hat. Und jedes Mal bin ich wieder genau so begeistert wie bei der ersten Blüte. Ist sie nicht schön? Und ganz besonders bei Dunkelheit ... ob die Nachtfalter genauso empfinden? Ich habe den Kaktus draußen gelassen, so dass sie sich an ihm laben können (wenn es denn so ist).

Und weitere Knospen versprechen eine Fortsetzung der Freude ...

Donnerstag, 22. August 2013

Kaktus - die Dritte

Mein Quartett hat mich mit der dritten Blüte seit meiner Pensionierung beschenkt. Dieses Mal will ich nicht viel dazu schreiben, sondern die Bilder sprechen lassen, höchstens hier und da mal eine Bildunterschrift hinzufügen. Viel Freude beim Betrachten!

Sehr groß ist die Blüte nicht, aber wunderschön ...

... wie man hier sehen kann

Mund auf ... aaaaaaaaaaaah ... ein tiefer Blick in den dunkelgrünen Schlund

Die Kelchblätter

Der äußere Kreis von Staubblättern umrundet den innen liegenden Teppich vieler weiterer Staubgefäße,
der Stempel streckt sich aus seinem "Heer von Helfern" nach oben

Schon entwickeln sich neue Knospen

Verblüht!

Die Blütenblätter ziehen sich nach innen ...

... und ich bin nun doch zu neugierig ...
Was steckt in der Blüte?
Ich schlitze sie vorsichtig auf, gehe dem Schlund auf den Grund ...

... und komme aus dem Staunen nicht mehr heraus - lauter feine Zuleitungen für jedes einzelne Staubgefäß!

Was für ein Wunder!

Innerlich verneige ich mich tief vor dieser göttlichen Kreation!
Übrigens ist die nächste (vierte) Knospe schon sehr weit entwickelt. Und weitere versprechen noch mehr Freude ...

Mittwoch, 21. August 2013

Die Wunderblume blüht!

Lange habe ich nicht mehr von Monikas Wunderblume erzählt. Sie ist inzwischen sehr groß geworden und öffnet abends ihre farbigen Blüten, die herrlich duften. Ja, liebe Monika, Du hast bei mir mal wieder einen Volltreffer in puncto Freude gelandet!

Im Blumentrog auf der Terrasse stehen drei Pflanzen, deren Duft man abends auch deutlich wahrnimmt. Verschiedene Blütenfarben an einer Pflanze habe ich bisher noch nicht feststellen können, aber ich werde weiterhin genau darauf achten. Hier wird eine große Farbenvielfalt an einer Pflanze auf einem Foto dokumentiert. Vielleicht sollte ich den Pflanzen jetzt auch mal eine ordentliche Portion Dünger gönnen.






Zu ihr robbe ich auf dem Bauch, um den angenehmen Duft zu kosten.



Dienstag, 6. August 2013

Entwicklung einer Kaktusblüte

Mein Kaktus ist in Pension - so wie ich. Er wird nicht wieder in die Schule gehen. Er bleibt jetzt bei mir und ist mein Lehrer, ein Lehrer, der viel Freude macht. Und das möchte er auch gern für Euch, meine Blogleser, sein.
Zu diesem Zweck hat er gerade mindestens sieben neue Blüten angelegt, alle in unterschiedlichem Stadium. An diesen können wir ganz genau studieren, wie sich eine Kaktusblüte entwickelt. Hier hat das auch schon mal jemand in wunderbaren Fotos dokumentiert, allerdings ohne den Werdegang genauer zu beschreiben. Ich mache mir bei der Anschauung gern meine Gedanken und gebe das Beobachtete in meinem Blog weiter.

Es geht los!

Zunächst zeige ich hier die aktuelle Gesamtgestalt meines Kakteenquartetts. Man erkennt neben der inzwischen schon recht lang gewachsenen Knospe viele weitere Knospenansätze.


Schauen wir doch mal genauer hin. Auf den Rippen des Kaktuskörpers sind relativ gleichmäßig auf den Rippen"firsten" verteilt kleine Stachelgrüppchen zu sehen. Von ihnen lassen wir lieber die Finger, denn die Stacheln brechen beim Berühren gern ab, nachdem sie sich in unsere Haut vertieft haben. Obwohl es Kakteen gibt, z. B. die Feigenkakteen, deren Stacheln noch viel unangenehmer sind, weil sie am Ende ganz fiese Häkchen haben, die in der Haut stecken bleiben und nur schwer zu entfernen sind.

Der rote Pfeil zeigt in solch einem Grüppchen die Stelle an, aus der sich eine Blüte entwickeln kann. 



Hier ist es bereits passiert. Ein kleines Püschelchen hat sich aus dem Körper hervorgeschoben, noch umhüllt mit vielen kleinen Härchen, die leicht spiralig angeordnet sind.



Das nächste Wachstumsstadium - kleine Blättchen lugen hervor. Sie sehen aus wie eine verkümmerte Form von Kelchblättern, doch sollen sie noch größer, vor allem länger werden.



Währenddessen wächst der Blütenstängel, der aber noch von vielen Härchen bedeckt ist. Sollen sie das zarte Gebilde vor irgend etwas schützen? Vielleicht vor der nächtlichen Wüstenkälte, die die Knospe erfrieren lassen könnte?



Je weiter der Stängel wächst, desto dünner wird sein Haarkleid. Auch am Ansatz des Stängels sitzen kleine spitze Blättchen.



Die Härchen werden bei fortschreitendem Wachstum immer dünner. Hier können wir erkennen, dass sie sich hauptsächlich um die Ansatzstellen der kleinen Blättchen herum angeordnet haben. Der Stängel wirkt nun kräftig. Er ist saftig grün und fest.



Die Kelchblätter sind inzwischen sehr lang und schmal geworden. Sie tragen ein dunkles Rosa, das sich auch später ganz zart in den Spitzen der Blütenblätter andeutet.



Wenn wir die Knospe von oben betrachten, erkennen wir eine spiralige Anordnung der Kelchblätter. Ein Grundmuster der Natur!



Mein Herz füllt sich mit Freude - jedes Mal, wenn ich solch ein göttliches Wunderwerk betrachte. Keines Menschen Hand hat daran gewerkelt. Die göttlichen Muster offenbaren sich uns, wenn wir nur die Augen öffnen und geduldig zuschauen. Was für ein Geschenk!

Und was mich noch ganz besonders erfreut, ist die Art, wie der Kaktus mit mir kommuniziert.
So lange er in der Schule stand, hat er nur ein einziges Mal geblüht und das war einmal in den Sommerferien. Ich war zur Konferenz einige Tage vor Schulbeginn in die Schule gekommen, hatte nur einmal kurz in meinen Klassenraum schauen wollen um etwas vorzubereiten und entdeckte dort die voll geöffnete Blüte. Es war für mich so, als wolle er mir zeigen, dass er genau wusste, wann ich kommen würde. Ich erinnere mich noch genau an meine Gedanken, die ich beim Verlassen der Klasse vor den Ferien gehabt hatte: "Du hast wohl keine Lust zu blühen. Na ja, dann muss ich Dich auch nicht gießen während der Ferien."
Und dann zeigte er es mir aber. Ja, ich bin sicher, er tat es, denn an dem Tag, als der Unterricht nach den Ferien begann, war seine Blüte bereits abgefallen. Er hat genau an dem einzigen Ferientag geblüht, an dem ich in der Schule war. Für die Kinder war es zu spät gewesen.
Das zweite Mal, dass er mich von seiner Kommunikationsfähigkeit überzeugte, war das zweite Blüherlebnis. Ich war ein letztes Mal in der Schule, holte meine persönlichen Dinge ab, um in den Ruhestand zu gehen. Dort stand er, der Vierfachkaktus - ganz hinten in der Ecke der hintersten Fensterbank. Ob ihn seit meiner Erkrankung vor einem halben Jahr überhaupt jemand beachtet hatte? Wahrscheinlich hat ihn niemand gegossen. Ich hätte ihn stehen gelassen, wenn ich nicht genauer hingesehen und zwei lange Blütenstängel entdeckt hätte. Sie streckten sich mir entgegen, als wollten sie mir sagen: "Aber du willst uns doch jetzt nicht etwa hier lassen!?!" Ich konnte natürlich diesem Reisewunsch nicht widerstehen. Im Gegenteil, ich packte ihn vorsichtig in eine der mitgebrachten Umzugskartons und stellte ihn zuhause gleich an ein sonniges Plätzchen auf der Terrasse. Es dauerte nur drei Tage, bis sich beide Blüten gleichzeitig für einen Tag öffneten.
Und nun - nur einen knappen Monat später - scheint er mir zeigen zu wollen, dass es sich für mich gelohnt hat, ihn, den stacheligen Gesellen, einzupacken und mit mir nach Hause zu nehmen.
Ich werde weiter darüber dokumentieren.

Hier nochmal die anderen Kaktusseiten zum Nachlesen des bisherigen Geschehens.

Montag, 5. August 2013

Von nah zu fern

Lieber Blogbesucher,

lass Dich durch die folgende Bilderserie mal auf nette Weise überraschen. Manchmal muss man im Garten in die Makroperspektive gehen, um Putziges zu entdecken.

Ein merkwürdig blauer Himmel ... oder? Was zieht sich denn da von links nach rechts durchs Bild? Ein Gestänge? Gläser?



Wir gehen ein paar Zentimeter zurück. Aha ... das Objekt scheint kugelrund zu sein und tintig blau. Im Hintergrund etwas aus Holz? Ein Spiegel vor einer Holzwand?



Aah! Eine Rosenkugel. Doch was bildet sie ab? Gläschen in einem Gestänge? Was kann das sein? 



Ah so, jetzt kommt Klarheit ins Bild. Windlichter stecken in dem Trog mit Blumen. Aber das Gestänge war doch viel länger ...



es entpuppt sich als ein aus rostigem Eisen gefertigter Baum mit fünf kleinen Windlichtern:



Zurück auf Anfang - zu einem gedrehten und gekippten Foto:


Sonntag, 4. August 2013

Magie der Purpurwinde

Nur einen Tag blühen die Blüten dieser wunderschönen Winde. Ungern sehen wir sie als Ackerwinde, wenn sie in den Sträuchern und Stauden unseres Gartens emporklettert und die Pflanzen zu erwürgen scheint mit ihren sich um alles ringelnden Ranken. Auch die Wurzeln der Artverwandten sind kaum auszurotten. Und doch hat sie vor dem Schöpfer den gleichen Wert wie dieses Exemplar, um das ich mich dieses Jahr überhaupt nicht zu kümmern brauchte. 
Letztes Jahr hatte ich in jedem meiner Terrassentröge je ein Exemplar gepflanzt, das sich durch seine Samen ordentlich vermehrt hat und dieses Jahr von ganz allein wieder erschien.

Nicht nur die Ranken winden sich spiralig, die Spirale ist Programm dieser Pflanze, was sich auch im Blütenbau zeigt. Auf dem oberen Foto ist die Knospe noch geschlossen, sollte sich dann aber im Laufe des Vormittags öffnen zu einem geheimnisvollen Kelch, aus dessen Mitte das Licht geradezu zu leuchten scheint. Ipomoea tricolor Scarlet O' Hara ist ihr Name und ebenso geheimnisvoll und hübsch erscheint sie in meinem Garten.


Die Blüte birgt in ihrem Inneren ein feinstreifiges Muster, bei dem der Schöpfer sich etwas gedacht haben muss. Eine kleine Insektenautobahn vielleicht? Das Licht muss auf die Tiere wie ein Magnet wirken, denn gern tummeln sich kleine Schwebfliegen darinnen. Die kleinen weißen Pünktchen zeugen von vergangenem Insektenbesuch, bei dem das Tierchen bereits etwas Blütenstaub verschleppt hat.
Tief im Kelch sieht man in blassem Grün den Fruchtknoten, darüber den Stempel. Die Staubblätter scheinen sich über der Stempelnarbe zusammenzuschließen. Leider ist dies trotz Makroaufnahme nicht genau zu erkennen, doch werde ich in den nächsten Tagen noch genaue Untersuchungen dazu anstellen.




Blütenpoesie:


An die Purpurwinde

Geheimnisvoll wie die Sonne im All

Geheimnisvoll leuchtest Du mir entgegen.
Tief in Deiner Mitte,
aus der Dein Strahlen unerklärbar strömt,
hast Du Dich wie eine Lampe entzündet,
um mich in Staunen zu versetzen.
Dem Zentralgestirn Sonne inmitten ihrer Sterne tust Du es gleich,
ohne ihr Licht hinter Dir zu haben.
Nein, vor Dir steht sie
und doch hältst Du ihr Dein eigenes Licht entgegen.
Kleines Wunder Du,
das eigensinnig beweist,
dass es der großen Quelle Energie
aus sich selbst heraus zu schenken vermag.
Gleichnis magst Du daher sein
für mich als Mensch,
der auch ich nichts anderes verströmen kann
als die eine universelle Liebe.

UN 4.8.13



Noch am selben Tag zieht sich die Blüte nach innen und entwickelt ihre Früchte im Verborgenen. Auch dieses Jahr werde ich das Versamen zulassen, spart es doch auch Neubepflanzungen im nächsten Jahr.

"Ich mag nimmer," scheint sie zu sagen. Schmollend verschließt sie ihren Mund, der nun auch von außen, entgegen der Farbe des Knospenäußeren, ganz purpurfarben geworden ist.


Knallfarben in meinem Garten


Heute führte mein Gartenspaziergang ganz nah ran an die Blumen. Die Farben, die ich dabei einfing, tun fast schon den Augen weh. Es ist für mich immer wieder ein Wunder, wie die Schöpfung so etwas Sattes zustande bringt. 

Im nächsten Post mehr zu den Blumen und dem Objekt in der Mitte ...

Gruß an Susi, der ich immer zu wenig im Gartenblog zeige ... und Glückwunsch zum Ferienbeginn!