Mittwoch, 23. Oktober 2013

Schönes im Herbst

Beim Aufräumen des Gartenhäuschens entdeckte ich zwei alte Tonblumentöpfe, die ich nicht mehr brauchte. Meine Nachbarin hatte dazu eine Idee: Zerschlag sie doch einfach, leg die Scherben in den Garten und bepflanze sie mit Semperviven. - Zerschlagen? Warum sollte ich sie zerschlagen? Ich grub sie einfach leicht schräg in  den Boden ein und bepflanzte sie mit kleinen Pflänzchen, dekorierte Steine und altes Holz aus dem Wald dazu und fertig war die Deko:


Vor den Töpfen befinden sich zwei riesige Kanaldeckel, die ich am liebsten bemalen möchte. Das Motiv? Zwei hübsche kreisförmige Tangle Designs vielleicht in Schwarz-Weiß? Zuerst einen Entwurf auf Papier zeichnen, dann mit grobem Bleistift übertragen und mit Zementfarbe ausfüllen. Und dann auf den Flohmarkt gehen und einen alten Tisch und einen alten Stuhl finden und draufstellen, darauf etwas Blumiges in einem alten geflochtenen Körbchen zum Beispiel. Ich träume ...


Zum Gedenken

Morgen hätten meine Eltern diamantene Hochzeit gehabt, wenn nicht ... mein Vater im Jahr 2012 verstorben wäre. Da sein Grab nicht in unserer Nähe ist, möchte ich morgen meines Vaters gedenken, indem ich sein kleines Rundbeet neu bepflanzt habe, das ich in unserem Garten angelegt hatte. Meine Mutter bekam einen Brief mit alten Fotos zur Erinnerung, denn
Erinnerung ist eine Form von Begegnung (Khalil Gibran)

Vor den Studentenblumen (Tagetes), die den ganzen Sommer über geblüht haben, steht nun ein würzig riechendes so genanntes Heiligenkraut, das im Frühjahr kleine gelbe Knopfblüten bekommen soll. Die Stiefmütterchen habe ich in Herbstfarben ausgewählt. So passen sie gut zu der dreifarbigen Heidekombination. Das Silberblatt auf der linken Seite ergänzt die farbigen Blumen mit zurückhaltendem Silbergrau. Die kleine Rose ist aus frostfestem Stein. Kleine Hornveilchen, die sich selbst versamt haben, sind bereits aufgegangen und werden im Frühjahr blühen.


Was könnte nur das Engelchen in seinen Körben tragen? Hat jemand eine Idee? Blümchen gehen nicht, denn die Körbe sind unten geschlossen und außerdem zu klein. Ein paar schöne Murmeln vielleicht?

Herbst - ohne weiteren Kommentar


Der Gärtnerin Freude ...

... sind stets die kleinen Entdeckungen beim Lustwandeln durch den Garten. Als wir das Haus übernahmen, stand im Garten bereits ein Ilex. So gern mag ich diese Sträucher eigentlich nicht, denn sie pieksen recht heftig, vor allem, wenn man beim Arbeiten im Boden aus Versehen in herabgefallene Blätter greift. Was ich allerdings gern an ihnen mag, das ist die Kombination der kräftig lederigen Blätter in ihrem dunklen oder auch hellen Grün mit den roten Beeren. Dieses Jahr leuchten sie besonders schön ...




Nun haben wir uns vor drei Jahren noch einen zweiten Ilex zugelegt, einen mit helleren Blättern. Er soll eine besonders üppige Beerentracht tragen, so versicherte man uns im Gartencenter. Wollen wir doch mal schauen, was er dieses Jahr so treibt ...


Er steht in gesundem Grün - im Gegensatz zum vorigen Jahr, als er viele braune Blätter abwarf. Für eine immergrüne Pflanze viel zu viele. Und was ist mit Beeren in diesem Jahr?

Ich suchte und suchte, hob alle Zweige hoch - aua ... pieks ... DAAA! Eine einzige Beere hat der Strauch dieses Jahr bekommen. Wirklich nur eine. Sie schaute mich an wie ein Trostpreis. Na ja, mal sehen, was nächstes Jahr passiert. Vielleicht sollte man dem Strauch mal etwas Zusatzfutter gönnen. Welcher Dünger fördert das Beerenwachstum? Dünger für Beerensträucher??? Weiß jemand Rat?


Wieder ein neues Hotel

Auf unserem Grundstück gibt es schon zwei Hotels. Nein, wir sind keine Hoteliers, nur Tierfreunde. Als ich in einer Zeitschrift einen Igel im Laub überwintern sah, fiel mir ein, dass unser Kirschbaum täglich so viel Laub abwirft, dass dieses für ein Hotel reichen würde. Also legte ich los. In einer durch Baumfällung neu entstandenen freien Gartenecke wählte ich ein verstecktes Plätzchen für das zu bauende Igelwinterhotel.

Zuerst habe ich vier Tomatenstäbe in die Erde gesteckt und mit Bindeband so umwickelt, dass an den Seiten Querstreben entstanden. Darüber habe ich alte Bettlaken und eine nicht mehr verwendete Tischdecke (dunkle Farben bzw. Grün) gehängt und an den Ecken mit Bindeband an den Stangen angeknotet. Auch einen im Hintergrund stehenden Baum habe ich bei der Befestigung des Gestells mit einbezogen, denn das Hotel soll sich möglichst gut getarnt in die Natur einfügen. Nun wurde Laub geharkt und hineingeschüttet. Das geht so noch nicht. Es kann nach vorn herausfallen.



Die Stoffbahnen habe ich unten mit Holzscheiten aus unserem Brennholzvorrat befestigt.



Vorn wurde noch eine Stoffbahn angeknotet, damit das Laub nicht ganz herausfällt, wenn ein Windstoß kommt. So war ich erstmal zufrieden.



Ich testete, wie gut das Hotel getarnt ist. So sieht es von der Seitenstraße aus. Sie wird nur von den Nachbarn befahren.




Und so schaut man von der anderen Straße aus auf das Hotel. Na? Entdeckt?




Da ist es! Auf dieser Straße kommen oft Fußgänger, auch gelangweilte Jugendliche vorbei, die schon mal Blumen ausreißen, Bierflaschen in den Garten werfen oder anderen Blödsinn aushecken. Sie werden das Hotel nicht entdecken.




Als ich heute unsere Bechereibe fertig geschnitten hatte, kam ich auf die Idee, für das Hotel noch ein Dach zu bauen. Ich legte abgeschnittene Zweige des Nadelgrüns zu einem Rahmen zusammen, den ich an den Ecken verknotete. Nun konnte die Webarbeit beginnen - ganz in der in Handarbeitskreisen bekannten Webtechnik - eins rauf, eins runter ...
Das ziemlich dicht gesteckte Dach kann ich wie einen Deckel auflegen und zum Einfüllen weiteren Laubs auch herabnehmen.
Außerdem wurde der Eingang des Hotels weiter geschlossen.



Es kommt noch allerhand Laub von unserem Kirschbaum herunter ...




Noch einmal der mit Holz und Stoff verkleinerte Eingang. Ein Igel - wenn er kommen sollte - wird ihn finden. Einen angebissenen Apfel, den ich während der Gartenarbeit gegessen habe, findet der Igel als Einladungsobjekt in der Tür. Vielleicht werden es aber Mäuse sein, die einziehen. Wer weiß? In unserem Meisennistkasten ist dieses Jahr schließlich auch keine Meise, sondern ein Spatzenpaar aufgezogen worden. 



Noch einmal der Blick von der Seitenstraße aus:



Die Tarnung versteckt das Hotel nicht nur, sondern gewährt auch zusätzlich Schutz vor der Kälte. Das Insektenhotel im Vordergrund ist derzeit kaum belebt.